Dienstag, 31. Mai 2016

Lake District National Park


Am letzten Donnerstag ging es los auf unsere Reise von York nach Keswick in den National Park. Theoretisch könnte man da von York aus mit dem Auto in 2 Stunden sein. Allerdings hatten wir niemand der uns hätte fahren können und Bahn in England kann sowieso niemand bezahlen. Glaube das hätte hin und zurück gut 100£ pro Person gekostet. Ziemlich viel. Deswegen entschieden wir uns für den Bus. Kira und ich hatten mit dem National Express Bus im Oktober schon gute Erfahrungen gemacht, deswegen entschieden wir und 9std. mit dem Bus in den National Park zu fahren. Ja, wir dachten uns auch nur so: wieso einfach, wenn's auch kompliziert geht. Somit ging es um 11 Uhr in York los, bzw. eine halbe Stunde später, da der Bus Verspätung hatte. Eine Stunde später kamen wir in Leeds an und von da aus ging es noch mal eine gute Stunde nach Manchester. Wieder umsteigen und dann eine Stunde nach Preston. In allen drei Städten hatten wir jeweils eine Stunde Aufenthalt. In Preston waren wir davor noch nie gewesen. Aber das ist glaube ich die schlimmste Stadt, die ich bisher in England gesehen habe. Sowas von runtergekommen und assig. Von Preston ging es dann 3std durch den National Park in den Norden nach Keswick. Dort angekommen checkten wir nur in unser B&B ein und spielten noch Karten, bevor wir schlafen gingen.



Catbells- view
Am Freitag mussten wir dann relativ früh aufstehen, da es nur bis um 9 Uhr Frühstück gab. Wir hatten uns am vorherigen Abend dazu entschlossen den „Derwent Water Walk“ zu machen. Wie der Name des National Parks schon sagt, gibt es sehr viele Seen, darunter auch der größere See „Derwent Water“, der direkt an Keswick dran liegt. Der Weg um den See ist 11 Meilen lang und relativ flach, dafür, dass es sonst nur Berge gibt, wohin das Auge sieht. Wir packten also unseren Rucksack und los ging es um 9 Uhr morgens, rein in die Natur. Im generellem zogen wir den Altersdurchschnitt bestimmt um sehr viele Jahre runter. Wir wurden auch sehr oft komisch angeguckt, als wir meinten, dass wir freiwillig im National Park Urlaub machen. Die erste Hälfte des Sees ging schnell vorbei mit einigen Fotos und Stopps zum Gucken hier und da. Ich hatte vorher was von einem Weg gelesen, von dem aus man einen schönen Blick auf den See haben sollte. Ich hatte zwar den Schwierigkeitsgrad „Schwer“ gesehen, hatte mir dabei aber nicht viel gedacht. Also entschlossen wir uns, den Berg hoch zu gehen.
Der ehmm Weg
Sagen wir es mal so, beim Aufstieg sind Sarah und ich fast gestorben… Sehr steile Wege, Steinfelstreppen und Geröll, machten das Ganze nicht einfacher. Nach vielen Pausen und Schweiß, waren wir dann durch Kiras Motivation am Gipfel angekommen. Der Berg „Catbells“ ist ca. 450m hoch und besticht durch seinen Ausblick. Der Blick war wirklich schön, deshalb machten wir eine Lunchpause und begannen dann den Abstieg auf der anderen Seite. Diesmal wäre Kira fast gestorben, da es ans Klettern ging, da kein Weg mehr vorhanden war, sondern nur noch eine Felswand. Mir persönlich hat das Klettern Spaß gemacht. Wieder unten angekommen, liefen wir über Felder wieder zurück an den See um unseren Weg fortzusetzen, bis wir schließlich nicht mehr ganz wussten, wo wir waren und dann einfach ein paar Leuten folgten und uns auf dem Weg mit ihnen unterhielten. Abends duschten wir alle erstmal und gingen schnell schlafen.




Castlerigg stone circle
Der Samstag fing genauso früh an, wie der Freitag. Diesmal kamen wir allerdings erst etwas später los, da wir uns beim Frühstück noch längere Zeit mit einem Kanadier unterhielten. Wir hatten uns für den Tag vorgenommen, keinen Berg zu besteigen. Der Besitzer des B&Bs hatte uns dann viele Tipps gegeben, wo wir hinkönnten. Wir entschlossen uns zu einem Stone circle zu gehen. Allerdings wussten wir nicht, dass dieser auf einem Berg/Hügel liegt. Also hieß es für uns wieder Waden trainieren. Wir konnten allerdings auf der Straße laufen und der Stone circle lag nur auf einer Höhe von ca. 150m. Der Circle an sich war nicht sonderlich spannend und wir liefen schnell weiter, über mehrere Felder mit ein paar der tausenden Schafe, die im National Park so grasen. Uns wurde der Walla Crag empfohlen, also folgten wir den Schildern, bis wir wieder vor einem steilen Weg standen. Wir guckten uns an und hatten eigentlich gar keinen Bock wieder einen Berg hoch zu latschen, aber wir waren ja nun schon mal da und so schlimm sah der Weg auch gar nicht aus, also hoch da. Der Blick war jetzt nicht so toll wie der am vorherigen Tag, aber trotzdem machten wir wieder eine Lunchpause. Wir gingen dann noch weiter und wussten wieder nicht so ganz wo wir längs sollten, überall Trampelpfade und alle anderen Menschen gingen verschiedene, davon mal abgesehen, dass es nicht so viele Menschen waren.

Wir kletterten dann über einen Zaun und fanden ein paar mehr Menschen und einen schöneren Ausblick. Das war wahrscheinlich erst die richtige Stelle gewesen. Runter wollten wir dann auf der anderen Seite um zu einer Brücke zu kommen. Als wir wieder unten angekommen waren, sahen wir erst das Schild „Steep Climb“. Wieso nahmen wir eigentlich immer die Kletterwege. Naja, der Abstieg war etwas kompliziert gewesen, hatte aber Spaß gemacht und wir bekamen noch ein paar schöne Ausblicke. Zudem lief plätscherte nebenbei die ganze Zeit ein Wasserfall, was das Ganze noch schöner machte. Bei diesem Schild hing dann noch ein anderes, welches sagte, dass es zur Ashness Bridge in die Richtung ging. Ich konnte die anderen Zwei noch dazu überreden die ¾ Meile auch noch zu gehen. Hinter den ¾ Meilen standen 40min. am Anfang hatte ich mich noch gefragt, wer zur Hölle so lange für nur fast eine Meile brauchte. Im Nachhinein wussten wir es. Es ging wieder einen Berg hoch, über kleine Wasserfälle und Baumstämme immer höher um dann wieder steil runterzuführen. Ich glaube Kira und Sarah haben mich danach gehasst. Die Brücke war übrings ziemlich hässlich und nicht der Rede wert. Soweit zum „Heute keinen Berg hoch.“ Waren ja nur 3. Allerdings diesmal nur 380m. Es ging dann schnell zurück ins Hotel und dann gegen Abend wieder zum See um den Sonnenuntergang zu sehen.


Latrigg- view
Nach einem noch längerem Gespräch mit dem Kanadier, ging es am Sonntagmorgen für Kira und mich in den Norden des Sees. Sarah blieb zu Hause, da sie sich am Vortag nicht nur einen Sonnenbrand geholt hatte, sondern auch einen Sonnenstich. Nachdem wir einen Berg im Westen, Osten und Süden bestiegen waren, wollten Kira und ich einen Berg im Norden hoch, da man den See ja von allen Seiten gesehen haben muss. Eigentlich wollten wir nur einen kleinen hoch, aber ja eigentlich. Wir fragten uns etwas durch, da wir den genauen Weg nicht wussten, bogen aber trotzdem falsch ab und landeten auf einem Waldtrampelpfad, der irgendwann nicht mehr existierte. Also standen wir mitten im Wald und entschieden uns einfach quer Feld ein zu gehen. Irgendwann landeten wir auf einem Mountainbiker Pfad mit Rampen und 70% Steigung. Sagen wir es mal so, die Bäume haben viele Umarmungen von uns bekommen.

Schließlich hörte der Wald auf und wir kletterten über einen Zaun und standen auf einer Wiese, auf einem Berg, der höher war, als wir ursprünglich wollten. Den ganzen Aufstieg hatten wir keine Menschenseele gesehen und auch auf der Wiese nicht. Wir genossen den Ausblick erstmal etwas und schauten uns dann etwas um und fanden tatsächlich Menschen, die den offiziellen Weg wohl gefunden hatten. Der Berg (Latrigg) den wir raufgeklettert waren, war 360m hoch, hatte aber einen wunderschönen Ausblick. Würde sogar sagen, den schönsten von allen. Wir sonnten uns etwas und begannen dann den Abstieg, der diesmal ohne Klettern verlief, obwohl wir nicht den offiziellen Weg nahmen. Unten angekommen ging es dann in den Westen des Sees, da Kira Boot fahren wollte. Wir mieteten ein Doppelkajak und fuhren auf den See hinaus und legten auf einer Insel an. Ich fand das alles nicht so spaßig, da ich mein Handy dabei hatte und dieses Boot sehr gewackelt hat und immer wieder Wasser reinlief. Deswegen waren wir nach einer Stunde wieder an Land, anstatt nach zwei. Am Abend waren wir dann noch Essen, wobei das ein kleiner Reinfall war.


Am Montagmorgen klingelte der Wecker um 3:15 und es hieß aufstehen. Schnell etwas frühstücken und dann bei Dämmerung im Laufschritt 2km an die Westseite des Sees. Wieso? Ersten Sonnenaufgang des Lebens in der Früh sehen.
sunrise
Wir setzten uns auf einen Steg und genossen den Anblick und das Farbschauspiel. Auf Dauer wurde uns dann aber etwas kalt und wir machten uns nach Sonnenaufgang auf den Rückweg. Um 6 Uhr kamen wir dann wieder im B&B an und packten unsere Sachen. Wir frühstückten dann noch einmal und verabschiedeten uns vom Inhaber. Um 8 Uhr morgens kam dann unser Bus und brachte uns über Preston, Manchester und Leeds wieder zurück nach York.

Abschließend kann ich nur sagen, wenn man die Chance hat, in den Lake District National Park zu fahren, dann sollte man das unbedingt machen! Auch wenn es etwas teurer war, es war jeden Cent wert! Wie man auf den Bildern sieht, ist die Landschaft echt unglaublich und in echt sogar noch viel schöner. Eigentlich bin ich nicht der Wandermensch, also dachte ich jedenfalls, aber die Ausblicke waren den Schweiß wert. Das Wetter hat glücklicherweise auch mitgespielt und mit 18° und Sonne Wolken Mix lässt es sich super aushalten. Im Groben und Ganzen bin ich unglaublich fasziniert von diesem Ort. Man konnte die Anspannung der letzten Wochen vergessen und einfach mal entspannen und die Natur genießen. Also Lake District National Park= einer der schönsten Orte, an dem ich je war.  



On Thursday we started our journey to the Lake District National Park. From York to Keswick in 9 hours. You could actually drive to Keswick in 2 hours, but if you have no one to drive you it could be a bit problematic. Therefore we thought: why not go there by bus in 9 hours. That would be fun, wouldn't it be? Well it was alright. We departed from York with little delay to Leeds and from Leeds to Manchester and then to Preston. In each city we had a stop over for an hour. We have never been to Preston before and I am glad about that. I think it is the most horrible and ugliest city in England. From Preston we took the bus   through the National Park to the North to Keswick. That was the longest journey with 3 hours. We arrived at our B&B at around 8pm and went straight to bed after playing some cards.

The next morning we kind of had to get up early as we could only have breakfast until 9 am. Therefore, we stood in front of our B&B at 9 o’clock ready to start hiking. The evening before we decided to do the lake walk around the lake Derwent Water, which is located next to Keswick. The walk around the lake is round about 9 miles long. We started walking at the lake and took some photos now and again. The scenery was truly beautiful and we couldn’t get enough of it. When we reached the south of the lake, I saw the mountain “Catbells”. I’d read about the Catbells trail before and recognized that it was difficult to get up there, but worth the view. That’s why we started our way up. Sarah and I nearly died, while Kira seemed to run to the top. The trail was seriously steep and not just a normal path, it were basically rock steps with a lot of gravel on it, so you nearly kissed the ground a few times. When we finally made it to the top, just with Kira’s motivation to be honest, we had some lunch and enjoyed the nice view from 450m. We then started to make our way down on the other side of the mountain, this time Kira nearly died as we had to climb down the rocks, as there was no path. Well, let’s say Kira didn’t enjoy it at all, but Sarah and I did. Was nicer than just using your legs. Afterwards, when we were back on the ground we made our way back to Keswick, just with an older couple’s help, as we didn’t really knew where we were. Back in Keswick we went food shopping and finished our evening with another round of cards.
On Saturday morning we started our walking session of the day a bit later than the day before, as we had a really nice chat with a Canadian man. Before we started hiking we decided not to go up a mountain that day. The owner of the B&B was really helpful and gave us some tips and tons of flyers. By the way, we got a lot of funny looks when people heard that we made holidays in the national park alone and voluntarily. For that day we wanted to go to the Castlerigg stone circle and to the Walla Crag. I didn’t really know what the Walla Crag was, I’d thought it was a waterfall, but it turned out to be another mountain. Also, the stone circle was already quite high up, so we had to walk up a larger hill to get there. Then we followed a little path over some fields, following the signs to Walla Crag. The view from Walla Crag wasn’t as nice as the view from Catbells, but it was still nice. We had our lunch again on top of a mountain, this time 380m high. On our way down we had to climb again, but it was really nice as we had a beautiful view the whole time and a waterfall next to us, making it more perfect. When we arrived on the ground, we saw a sign saying “steep climb”, well that would explain the climb, we took the wrong path down, but never mind. Was fun. Another sign said “Ashness Bridge ¾ miles = 45min.” Many people had told us to have a look at the bridge that’s why I motivated Kira and Sarah to go the just ¾ miles more. Afterwards we knew why it said 45min for less than a mile. We went up a mountain again, jumping over waterfalls and tree trunks. I think they wanted to kill me, as it was my fault we had to climb another mountain. Well, sorry. The bridge turned out to be not worth mentioning. We returned to Keswick and had a nice shower. In the evening after we had something to eat, we went back to the lake and watched the sunset.
The next day we had an even longer chat with the Canadian man, before Kira and I made our way to Latrigg. Sarah stayed at the B&B as she got a sunstroke the day before. Kira and I had decided to climb a small mountain in the north of the lake as well, as we then would have seen the lake from every ankle. We didn’t know the exact way, therefore we asked a lot of people, but took the wrong path in the end. The path started to become smaller and smaller until there was no path left and we stood in the middle of a forest, with no human in sight. We then started walking through the forest, hugging a lot of trees, because the way was that steep. After climbing over a fence we stood on a field with a really nice view and forever alone. After sitting down a bit we continued walking and finally found some humans and the official path. In the afternoon Kira and I rented a double kayak and paddled to a little island on the lake. I have to admit I didn’t enjoy it at all as the kayak kept swinging and I got wet. In the evening, after changing into dry clothes we went out for a meal and enjoyed the last evening.
The next morning started at 3am. Yes, 3am. We wanted to see the sunrise and had to walk 2 miles to get to the other side, where we could see the sunrise. I think it was my first sunrise, that I wanted to see on purpose. It was really nice and peaceful, with nobody around us just the birds and the sun. However, it was really cold and we headed back as fast as we could after the sun was up. We were back in the hotel at 6am and then started packing our stuff, before we had some breakfast and caught our bus at 8am.
Overall, I am still amazed by the scenery. It is even nicer than on the photos. We were really lucky with the weather, as it was sunny and relatively warm, while we were there. If you have the chance to go to the Lake District National Park I would highly recommend it! It is truly wonderful and unique, even though I am not much of a hiker myself, I did enjoyed it a lot. I was able to finally relax and get carried away by the beauty of this place.

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